Die Feinheiten von Sprachbewusstsein vs. Sprachbewusstheit

Sprachbewusstsein  vs. Sprachbewusstheit  – Ein Blick auf ihre Bedeutung und Unterschiede 

Sprache ist ein lebendiges und vielschichtiges Element unserer Kommunikation, das weit über das bloße Verstehen von Wörtern und Grammatik hinausgeht. Wenn du dich näher damit beschäftigst, wirst du im Laufe der Zeit zwei Begriffen begegnen: Sprachbewusstsein und Sprachbewusstheit. Obwohl diese beiden Begriffe ähnlich klingen, gibt es zwischen ihnen feine, aber wichtige Unterschiede. 

Sprachbewusstsein und Sprachbewusstheit werden oft in Zusammenhang mit Sprache verwendet.

Was ist Sprachbewusstsein?

Sprachbewusstsein bezieht sich auf das allgemeine Bewusstsein für die Sprache als Kommunikationsmittel. Es umfasst das Verständnis von Wörtern, Grammatik und Satzstruktur. Menschen mit einem hohen Sprachbewusstsein haben in der Regel ein gutes Sprachgefühl und können sich klar und präzise ausdrücken.

Was ist Sprachbewusstheit?

Auf der anderen Seite bezieht sich Sprachbewusstheit auf das Bewusstsein für die sozialen, kulturellen und politischen Hintergründe von Sprache. Es geht über die rein sprachlichen Aspekte hinaus und beinhaltet das Verständnis von Sprachvariationen, Dialekten, Sprachregistern und Sprachgebrauch in verschiedenen Zusammenhängen. 

Menschen mit hoher Sprachbewusstheit sind in der Lage, ihre Sprache an verschiedene Situationen anzupassen und die Bedeutung von Sprache in Bezug auf Machtstrukturen und soziale Dynamiken zu erkennen.  
Personen mit hoher Sprachbewusstheit sind sich der Wirkung von Sprache auf andere Menschen bewusst und können sie entsprechend anpassen. Sie verstehen Nuancen, Ironie, Sarkasmus und andere nicht-wörtliche Elemente der Kommunikation. 

Unterschiede zwischen Sprachbewusstsein und Sprachbewusstheit
  • Formal vs. Informell: Sprachbewusstsein bezieht sich auf offizielle sprachliche Strukturen, während Sprachbewusstheit den alltäglichen Gebrauch von Sprache in sozialen Kontexten betrifft.
  • Regeln vs. Kontext: Sprachbewusstsein betrachtet Sprache anhand von Regeln und Strukturen, während Sprachbewusstheit den Hintergrund und die soziale Bedeutung berücksichtigt. 
  • Analyse vs. Anwendung: Während das Sprachbewusstsein die Fähigkeit umfasst, Sprache zu verstehen und zu erklären, geht es bei der Sprachbewusstheit darum, dieses Verständnis in der realen Kommunikation anzuwenden. 
  • Intern vs. Extern: Sprachbewusstsein bezieht sich oft auf eine interne, bewusste Fähigkeit, während Sprachbewusstheit auch externe Faktoren wie soziale Entwicklungen und kulturelle Werte berücksichtigt. 
Praktische Anwendungen von Sprachbewusstsein und Sprachbewusstheit
  • Sprachunterricht: In Sprachkursen können Lehrer gezielt sowohl Sprachbewusstsein als auch Sprachbewusstheit fördern. Sie können grammatische Strukturen erklären und Übungen zum Erlernen von Vokabular durchführen, um das Sprachbewusstsein zu stärken. Gleichzeitig können sie auch Aktivitäten zur Förderung der Sprachbewusstheit einbeziehen, z. B. Rollenspiele, Diskussionen über kulturelle Unterschiede in der Kommunikation oder die Analyse von Sprachvariationen in verschiedenen Kontexten. 
  • Kommunikationstraining: In beruflichen oder sozialen Umgebungen kann die Entwicklung von Sprachbewusstheit dabei helfen, Missverständnisse zu vermeiden und effektivere Kommunikation zu fördern. Durch Sensibilisierung für Nuancen, nonverbale Signale und kulturelle Unterschiede können Personen lernen, ihre Sprache besser an die Bedürfnisse ihres Publikums anzupassen.
  • Interkulturelle Kommunikation: In einer globalisierten Welt, in der Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen miteinander interagieren, ist Sprachbewusstheit besonders wichtig. Sie ermöglicht es den Menschen, kulturelle Unterschiede in der Sprachverwendung zu erkennen und zu respektieren, was zu einer effektiveren und harmonischeren zwischenmenschlichen Kommunikation führt. 
  • Schreiben und Redigieren: Für Schriftsteller und Redakteure ist sowohl Sprachbewusstsein als auch Sprachbewusstheit unerlässlich. Das Verständnis grammatischer Regeln und stilistischer Konventionen ist ebenso wichtig wie die Fähigkeit, den Ton und die Sprache an die Zielgruppe anzupassen und dabei kulturelle und soziale Nuancen zu berücksichtigen. 
  • Übersetzung und Dolmetschen: Professionelle Übersetzer und Dolmetscher benötigen nicht nur ein tiefes Verständnis der Sprachstrukturen, sondern auch ein hohes Maß an Sprachbewusstheit, um die Bedeutung und den Kontext von Texten oder Äußerungen korrekt zu interpretieren und adäquat in eine andere Sprache zu übertragen. 
Warum sind beide Aspekte wichtig?

Sowohl Sprachbewusstsein als auch Sprachbewusstheit sind wichtige Fähigkeiten, um effektiv zu kommunizieren und Missverständnisse zu vermeiden. Sie ergänzen sich gegenseitig und tragen dazu bei, dass Sprache als lebendiges und vielschichtiges Element unserer Kommunikation verstanden wird.

Konnte ich dir die beiden Begriffe näher bringen?
Solltest du Fragen dazu haben, schreibe mir gern oder kommentiere diesen Beitrag. So kann ich dir deine Fragen beantworten.

Bis zum nächsten  Beitrag,
deine Christiane