„Der Wecker klingelte bereits das 3 Mal. Jedes Mal versuchte ich irgendwie an mein Handy zu kommen, um den Erinnerungsbutton zu drücken. Es war wie ein kleines Erfolgserlebnis an diesem Morgen, diesen Button zu treffen, um mir weitere 5 Minuten Schlummerzustand zu schenken…’noch 5 Minuten‘, dachte ich. Diese 5 Minuten kamen mir wie das größte Geschenk an diesem Morgen vor. Doch irgendwann kam keine hörbare Erinnerung in Form eines Klingeltones und ich stand auf. Langsam schlenderte ich zum Bad. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich mich heute nicht so fit fühlte. Ich war noch nicht so richtig wach. Meine Gedanken hingen noch den Träumen nach. Diese waren heute Nacht so intensiv, dass ich beim ins Bad gehen darüber nachdachte, weshalb ich mich im Traum denn nicht einfach unsichtbar gemacht habe und durch das kleine Baumloch des lilalen glitzernden Baumes geschlüpft bin, um den Verfolgern zu entkommen.

Auf dem Weg zum Bad kam ich an einem kleinen, weißen Tischchen vorbei, auf dem mein Handy lag. Es war der Stamm-Liegeplatz meines privaten Handys. Seit gestern Abend hing es an dem langen, weißen Ladekabel, welches sich von der Stromdose zum Handy schlängelte. Ich hatte mein Handy gestern zum aufladen hierher gelegt, so dass ich sicher sein konnte, dass der AkkuStatus auf 100% war. Ich deaktivierte den Flugmodus. Nun war der Weg für alle Nachrichten frei. Es konnte losgehen. Als hätten die Nachrichten nur auf diese Freigabe gewartet, purzelten sie eine nach der anderen in das Vorschaubild auf meinem Handydisplay.

Schlaftrunken registrierte ich dies. Ich hatte das Gefühl, dass mein Handy wochenlang nicht angeschaltet war.. ‚Oje‘, dachte ich. ‚all diese Informationen – und das schon am frühen Morgen‘.

An einer Nachricht blieb mein Blick jedoch haften. Ich blickte deshalb genauer hin und las den Namen des Absenders. Kurzentschlossen drückte ich auf diese Nachricht. Es öffneten sich eine 3-minütige WhatsApp Sprachnachricht. ‚3 Minuten? – hm‘, dachte ich.. na gut. Dann nehme ich das Handy mit ins Bad und höre die Sprachnachricht beim Zähneputzen ab.

So drückte ich auf „Play“. In Sekundenschnelle wurde mein Gang zum Bad jedoch gestoppt. Ich blieb stehen, denn ich wurde von dem Sprecher der Sprachnachricht zum Hinhören animiert. Die Nachricht und das gesprochen Wort gaben mir auf einmal so viel Kraft und Power, aktivierten meine Gedanken und brachten mir ein Lächeln ins Gesicht. Diese 3 Minuten vergingen gefühlt in rasender Geschwindigkeit, so dass ich gleich noch einmal auf den Button „Play“ drückte. Ich wollte mir die Nachricht noch ein 2. Mal anhören.“