BrainLOG 18: Impulskontrolle beim Sprechen
Wir alle kennen sie, diese Momente, in denen uns ein Gedanke oder ein Gefühl übermannt und wir schneller sprechen, als uns lieb ist. Oft merken wir erst später, dass eine überlegte Reaktion hilfreicher gewesen wäre – sei es in einem Konflikt, einem beruflichen Gespräch oder einem sensiblen Austausch mit Menschen, die uns wichtig sind.
Die gute Nachricht ist: Impulskontrolle ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Fähigkeit, die jeder trainieren und sich aneignen kann. Mit einfachen, jedoch wirkungsvollen Übungen kannst du lernen, bewusster und achtsamer auf dein Gegenüber einzugehen. Damit stärkst du die Qualität deiner Gespräche und deine innere Gelassenheit.
Nutze die Sammlung von Tipps und Techniken, die leicht in deinen Alltag integriert werden können. Die Tipps in Anwendung ermöglichen dir nachhaltige Veränderungen.
Stell dir vor, …
du könntest in jedem Gespräch gelassen und klar reagieren, selbst in stressigen Momenten.
Wie würde dies deine Kommunikation und Beziehungen verändern?
9 Tipps und Übungen zur Impulskontrolle in Gesprächen
1. Die 3-Sekunden-Regel
- Ziel: Verlangsamung der Reaktion.
- Übung: Bevor du antwortest, atme bewusst dreimal tief ein und aus. Zähle dabei innerlich bis drei. Diese kurze Pause hilft, spontane emotionale Reaktionen zu dämpfen und überlegt zu handeln.
- Alltagstipp: Platziere kleine Erinnerungen, z. B. ein Symbol oder ein Wort, an Orten, wo du oft sprichst (Telefon, Laptop), um dich an die Pause zu erinnern.
2. Die „Wie würde ich wirken?“-Methode
- Ziel: Perspektivenwechsel einleiten.
- Übung: Wenn du einen Impuls zur Reaktion verspürst, frage dich: „Wie würde diese Antwort auf die andere Person wirken?“. Diese kurze Reflexion schärft dein Bewusstsein für deine Wirkung.
- Alltagstipp: Nach jedem Gespräch notiere dir kurz, wie du dich wahrgenommen hast und wie du wirken wolltest. Das verstärkt die Achtsamkeit im Umgang mit anderen.
3. Körpersignale erkennen
- Ziel: Frühwarnsystem für Impulse entwickeln.
- Übung: Achte während eines Gesprächs auf körperliche Spannungen (z. B. erhöhter Puls, Wärmegefühl). Wenn du diese Signale bemerkst, entspanne gezielt einen Bereich (z. B. Schultern oder Hände).
- Alltagstipp: Mache zwischendurch einen Body-Scan (im Stehen oder Sitzen), um deine Körpersignale besser kennenzulernen.
Manchmal sind es die kleinsten Veränderungen in unserem Verhalten, die die größte Wirkung zeigen. Genau das macht diese Übungen so kraftvoll.
4. Schlüsselwort-Technik
- Ziel: Trigger durch bewusste Anker umleiten.
- Übung: Wähle ein persönliches Schlüsselwort (z. B. „Ruhe“, „Fokus“). Sobald du dich aufbrausend fühlst, sage das Wort innerlich wie ein Mantra, um dich zu beruhigen.
- Alltagstipp: Kombiniere dies mit einer kleinen Handgeste (z. B. Faust öffnen), um den Effekt zu verstärken.
5. Nonverbales Zuhören
- Ziel: Fokussierung auf den Gesprächspartner.
- Übung: Konzentriere dich bewusst auf die Mimik, Gestik und Tonlage deines Gegenübers. Statt direkt zu reagieren, formuliere in Gedanken kurz, was der andere gesagt hat.
- Alltagstipp: Übe das „aktive Zuhören“: Wiederhole das Gehörte in eigenen Worten, bevor du antwortest. Es verschafft dir Zeit und stärkt den Dialog.
6. Dankbarkeit als Puffer
- Ziel: Negative Emotionen transformieren.
- Übung: Wenn du dich ärgerst, nimm dir 10 Sekunden, um etwas Positives am Gespräch oder an deinem Gegenüber zu finden. Formuliere es innerlich: „Ich bin dankbar, dass wir sprechen können.“
- Alltagstipp: Schreibe abends drei Dinge auf, die dich an Gesprächen positiv überrascht haben. Es trainiert den Blick für das Gute.
Mit jeder bewussten Handlung wächst deine Fähigkeit, Gespräche nicht nur zu meistern, sondern aktiv positiv zu gestalten.
7. Visualisierung eines Ankers
- Ziel: Mentale Stabilität in kritischen Momenten.
- Übung: Stelle dir vor einem schwierigen Gespräch einen Ankerplatz vor, z. B. einen ruhigen Ort in der Natur. Kehre innerlich dorthin zurück, wenn du dich überfordert fühlst.
- Alltagstipp: Visualisiere diesen Ort täglich 2 Minuten lang, damit er schnell abrufbar wird.
8. Raus aus dem „Ich-muss-„-Prinzip
- Ziel: Druck in Konflikten verringern.
- Übung: Wenn du das Gefühl hast, dich verteidigen oder rechtfertigen zu müssen, sage dir: „Ich habe alle Zeit der Welt, um zu antworten.“. Diese Selbst-Erlaubnis reduziert Druck und fördert Gelassenheit.
- Alltagstipp: Erstelle eine Liste von Sätzen, die dir Ruhe verschaffen (z. B. „Das kann ich später klären.“).
9. Positives Selbstgespräch
- Ziel: Impulskontrolle durch innere Motivation stärken.
- Übung: Entwickle eine kurze Selbstaffirmation wie „Ich bin ruhig und klar.“, die du in herausfordernden Gesprächen innerlich wiederholst.
- Alltagstipp: Schreibe diese Affirmation auf eine Karte und lege sie an einen sichtbaren Ort.
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Am Ende sind es nicht die Wörter, die wir spontan sagen. Es sind die Momente der Stille und der Bewusstheit dazwischen, die den wahren Wert unserer Gespräche ausmachen.
- Wie denkst du darüber?
- Welchen Unterschied willst du ab heute machen?
Schreibe mir dies gern in WhatsApp.
Lasse mich teilhaben, welche der Tipps du umsetzen willst und wie es dir gelingt, diese in deinen Alltag zu integrieren.
Teile deine Erfolgserlebnisse mit uns. Ich freue mich darauf, diese zu lesen.
Deine Christiane