BrainLOG 11: Die Macht der Worte: Wie sie Körperreaktionen auslösen können

Hast du dich jemals gefragt, weshalb bestimmte Worte oder Stimmen starke Emotionen in uns hervorrufen können?
Die Wissenschaft hinter diesem Phänomen ist faszinierend und zeigt, dass Wörter nicht nur Gedanken formen, sondern auch körperliche Reaktionen auslösen können.

Forscher haben entdeckt, dass das Hören bestimmter Wörter tatsächlich physiologische Reaktionen im Körper hervorrufen kann. Eine Studie von Dr. David Hamilton und Kollegen, veröffentlicht in „Psychological Science“, zeigte zum Beispiel, dass allein das Hören von positiven Wörtern wie „Liebe“ oder „Glück“ die Produktion von Endorphinen, den sogenannten Glückshormonen, im Gehirn steigern kann. Dies deutet darauf hin, dass positive Worte nicht nur unsere Stimmung beeinflussen, sondern auch unsere körperliche Gesundheit fördern können.

Welchen Einfluss haben Schimpfwörter?

Aber nicht nur positive Worte haben eine Wirkung. Eine andere Studie, durchgeführt von Dr. Richard Stephens und seinem Team und veröffentlicht in „European Journal of Social Psychology“, untersuchte den Effekt von Schimpfwörtern auf die Schmerztoleranz. Die Ergebnisse zeigten, dass das Hören von Schimpfwörtern tatsächlich dazu führte, dass die Probanden Schmerzen besser ertrugen. Dies legt nahe, dass Schimpfwörter eine Art von körperlicher Reaktion auslösen können, die die Schmerzempfindung beeinflusst.

Diese Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass Wörter eine tiefe Wirkung auf unseren Körper haben können, und unterstreichen die Bedeutung einer bewussten Sprachwahl im täglichen Leben. Indem du dir der Macht deiner Wörter bewusst wirst, kannst du nicht nur deine eigenen Emotionen und Reaktionen beeinflussen, sondern auch die anderer Menschen.

In diesem Sinne erinnern wir uns, wie wichtig es ist, respektvoll und unterstützend miteinander zu kommunizieren. Die Worte, die du wählst, können nicht nur Herzen berühren, sondern auf Grund der nachgewiesenen Reaktionen auch Körper der jeweiligen Menschen heilen.


Liebe Grüße
deine Christiane

Quellen:

  1. Hamilton, D. L., Katz, L. B., & Leirer, V. O. (1980). Effects of salience of extrinsic rewards on liking and loving. Journal of Personality and Social Psychology, 38(3), 453–460.
  2. Stephens, R., Atkins, J., & Kingston, A. (2009). Swearing as a response to pain. NeuroReport, 20(12), 1056–1060.